Der Übergang vom Familienalltag zurück ins Berufsleben ist für viele Eltern eine Herausforderung – emotional, organisatorisch und karrierebezogen. Egal wie lange die Elternzeit war – ob zwei Wochen, drei Monate oder mehrere Jahre – dein Alltag wird plötzlich wieder ganz anders. Doch mit der richtigen Planung, einer realistischen Erwartungshaltung und einem unterstützenden Umfeld kann der Wiedereinstieg gelingen – und sogar neue Perspektiven eröffnen. In diesem Blogartikel erhältst du hilfreiche Tipps, flexible Arbeitsmodelle und Reflexionsfragen zur persönlichen Vorbereitung, die dir den Wiedereinstieg nach der Babypause erleichtern.
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt für den Wiedereinstieg – aber einen passenden. Wichtig ist, dass du die Entscheidung individuell triffst – je nach familiärer Situation, verfügbaren Betreuungsmöglichkeiten und deinem eigenen Bedürfnis nach beruflicher Erfüllung.
Laut einer Studie des Bundesamts für Statistik nahmen im Jahr 2021 rund 82 % der Mütter am Schweizer Arbeitsmarkt teil. Nach der ersten Mutterschaft verlässt jede neunte beruflich aktive Frau den Arbeitsmarkt, und der Anteil der teilzeitbeschäftigten Mütter verdoppelt sich. Diese starke Erwerbsbeteiligung geht Hand in Hand mit einem hohen Anteil an Teilzeitarbeit.
Nutze ein Gespräch mit deinem/deiner Partner*in, um Rollen, Erwartungen und Aufgabenteilung offen zu klären – das schafft Rückhalt und hilft, Überforderung zu vermeiden.
Je besser du dich auf den Wiedereinstieg vorbereitest, desto entspannter wird der Start. Das beginnt mit der Klärung formaler Aspekte (Pensum, Arbeitszeiten, Kinderbetreuung) und reicht bis zur mentalen Vorbereitung auf den Wechsel vom Familienalltag ins Team- und Arbeitsleben. Hier einige Reflexionsfragen zur Vorbereitung:
Und vergiss nicht, dass du selbstbewusst zurückkehren kannst. Viele unterschätzen, was sie während der Familienzeit gelernt haben: Organisationstalent, Multitasking, Empathie, Konfliktlösung und Priorisierung sind wertvolle Soft Skills. Organisationen erkennen und schätzen diese Kompetenzen – insbesondere in Teamführung und Projektarbeit.
Der Wiedereinstieg muss nicht im alten Vollzeitmodell stattfinden – im Gegenteil: Viele Eltern finden neue Wege, wie sie Berufs- und Familienleben besser miteinander verbinden können. Der Schlüssel liegt dabei in flexiblen Arbeitsmodellen, die sowohl zu den Anforderungen des Jobs als auch zur Lebensrealität mit Kind passen.
Teilzeit: Teilzeitarbeit ist das am weitesten verbreitete Wiedereinstiegsmodell. Sie erlaubt eine schrittweise Rückkehr in den Beruf, ohne das Familienleben komplett umzukrempeln. Viele Organisationen bieten mittlerweile auch in Teilzeit verantwortungsvolle Positionen an – nachfragen lohnt sich.
Homeoffice: Homeoffice ist besonders für Eltern wertvoll. Kein Pendelstress, eine bessere Koordination mit Betreuungszeiten und mehr Selbstbestimmung im Alltag. Aber damit es wirklich funktioniert, braucht es klare Absprachen, eine gute Selbstorganisation und vor allem: verlässliche Kinderbetreuung. Wer nebenher ein krankes Kind betreut, arbeitet nicht effizient – und setzt sich selbst unnötig unter Druck.
Jobsharing: Zwei Personen teilen sich eine Stelle – oft auch eine anspruchsvolle Position – mit jeweils eigenem Pensum, aber gemeinsamem Verantwortungsbereich. Das Modell erfordert gute Kommunikation und eingespielte Zusammenarbeit, bringt aber enorme Vorteile: für Arbeitgeber*innen durch gebündeltes Know-how, für Arbeitnehmer*innen durch mehr Vereinbarkeit und Entlastung.
Überlege dir gut, welches Modell für dich und deine Familie passt. Wie viel Pensum ist realistisch und ab wann? An welchen Tagen bist du verfügbar? Oder möchtest du wieder Vollzeit arbeiten? Wie kannst du deine Stärken in welchem Modell gezielt einsetzen? Wenn du dir diese Fragen beantwortest, hast du bereits einen wichtigen Schritt geschafft – hin zu einem Wiedereinstieg, der zu deinem Leben passt.
Der Wiedereinstieg in den Beruf ist kein reines Organisationsthema – er ist auch emotional fordernd. Viele Eltern machen sich Druck, überall zu 100 % zu funktionieren: im Job, zu Hause, in der Beziehung. Doch dieser Anspruch ist unrealistisch – und vor allem unnötig.
Viel wichtiger ist es, offen und ehrlich zu kommunizieren – mit deinem/deiner Partner*in, aber auch mit deiner Führungskraft. Sag, was du brauchst. Teile mit, was möglich ist – und was nicht. Gute Vorgesetzte wissen klare Worte zu schätzen und suchen gemeinsam mit dir nach Lösungen.
Gleichzeitig darfst du den Anspruch loslassen, sofort wieder „voll da“ sein zu müssen. Ein Wiedereinstieg ist ein Prozess – mit guten Tagen, Stolpermomenten und viel Wachstum. Du bringst neue Perspektiven, Fähigkeiten und Prioritäten mit. Und das ist ein Mehrwert – nicht nur für dich, sondern auch für dein Team.
Mach dir bewusst: Du musst nicht perfekt zurückkehren. Aber du darfst es mutig tun – mit Selbstvertrauen, mit Herz und mit dem Wissen, dass du nicht allein bist.
Bist du auf der Suche nach einer Teilzeitstelle nach deiner Babypause? Untenstehend findest du eine Vielfalt an Teilzeit-Jobs. Der richtige ist nicht dabei? Lege dir ein Jobmail an und werde über neue Jobinserate via Mail direkt informiert.
Folge uns auf Social Media und verpasse keine unserer Inhalte mehr!