Was tun ohne Lehrstelle? Deine Alternativen im Überblick

Die Absage auf eine Lehrstelle kann sich anfühlen wie eine kleine Welt, die zusammenbricht – vor allem, wenn man viel Hoffnung hineingesteckt hat. Doch das ist kein Grund zur Verzweiflung. Genauso herausfordernd kann es sein, wenn man sich noch gar nicht für eine Richtung entschieden hat. Vielleicht war die Zeit einfach noch zu kurz, die Auswahl oder die Unsicherheit zu gross – und schon ist das Schuljahr vorbei, ohne dass eine Lehrstelle fix ist.

Was auch immer der Grund ist: Es gibt viele Möglichkeiten, wie du jetzt sinnvoll weitermachen kannst. In diesem Blogartikel zeigen wir dir, welche Alternativen es ohne Lehrstelle gibt, welche nächsten Schritte sich jetzt lohnen – und wie du trotz Hindernissen motiviert bleibst.

Du bist nicht allein - es gibt Alternativen

Nicht jede*r hat sofort eine Lehrstelle in der Tasche – und das hat ganz unterschiedliche Gründe. Manchmal klappt es nicht bei der Wunschorganisation, manchmal fällt die Entscheidung für eine Richtung schwer. Wichtig ist: Du bist nicht allein, und es gibt immer Wege weiterzumachen.

Viele Jugendliche finden ihren Platz nicht auf direktem Weg – und das ist völlig okay. Was jetzt zählt: Dranbleiben, Möglichkeiten prüfen und Neues ausprobieren. Denn es gibt viele Alternativen, mit denen du wertvolle Erfahrungen sammelst und dich weiterentwickelst.

Alternativen ohne Lehrstelle - deine Möglichkeiten

Auch wenn dein Plan A nicht geklappt hat: Es gibt viele Wege, um ans Ziel zu kommen. Und wer einmal losgeht, merkt oft schnell, dass der ursprünglich geplante Weg nicht der einzige ist, der zum Ziel führt. Hier findest du Alternativen, die dir helfen, auch ohne Lehrstelle deinen nächsten Schritt zu gehen:

1. Brückenangebote - Zeit sinnvoll nutzen und dich weiterentwickeln

Brückenangebote richten sich explizit an Jugendliche, die nach der obligatorischen Schulzeit noch keine Lehrstelle haben oder sich noch nicht für eine bestimmte Richtung entschieden haben. Sie bieten dir ein strukturiertes Übergangsjahr – mit dem Ziel, dich gezielt auf eine spätere Lehre vorzubereiten. Je nach Kanton gibt es unterschiedliche Angebote. Hier drei der wichtigsten:

10. Schuljahr

Das 10. Schuljahr ist ein bewährtes Modell in vielen Kantonen. Es richtet sich an Jugendliche, die sich noch nicht bereit für den direkten Einstieg in die Berufswelt fühlen – sei es wegen schulischer Lücken, fehlender Reife oder Unsicherheit bei der Berufswahl. Typische Inhalte dabei sind Bewerbungstraining, Schnupperpraktika, Berufswahlunterricht und natürlich schulischer Unterricht.

Vorlehre

Eine Vorlehre ist ein praktischer Einstieg in eine bestimmte Branche, wenn du dir schon relativ sicher bist, wohin du möchtest – z. B. in die Pflege, den Detailhandel, das Baugewerbe oder die Gastronomie. Sie dauert in der Regel ein Jahr, kombiniert praktische Arbeit in einem Betrieb mit theoretischem Unterricht (1 Tag pro Woche). Ziel ist es, dich gezielt auf eine EFZ- oder EBA-Lehre im gleichen Bereich vorzubereiten.

Integrationslehre

Diese spezielle Form der Vorlehre richtet sich an Jugendliche, die noch schulische oder sprachliche Hürden haben, aber bereits erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln wollen. Sie kombiniert Sprachförderung, Einblick in den Berufsalltag in der Schweiz sowie Berufspraktische Einsätze in Unternehmen. Die Integrationsvorlehre dauert in der Regel ein Jahr und bereitet gezielt auf eine berufliche Grundbildung vor.

2. Praktkum - reinschnuppern, dazulernen, überzeugen

Ein Praktikum kann ein echter Türöffner sein – besonders, wenn du schon weisst, in welche Richtung du möchtest, oder wenn du einen Beruf zuerst noch besser kennenlernen willst. Anders als ein kurzes Schnuppern dauert ein Praktikum oft mehrere Wochen oder Monate. Dadurch bekommst du nicht nur einen besseren Einblick, sondern kannst dich auch im Team beweisen.

Darüber hinaus hilft dir ein Praktikum dabei, echte Berufserfahrung zu sammeln – du bekommst einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag, sei es im Büro, im Verkauf, im Lager, in der Pflege oder auf dem Bau. Dabei lernst du nicht nur fachliche Abläufe kennen, sondern entwickelst auch ein Gefühl dafür, was dir liegt und was eher nicht – das stärkt dein Selbstbewusstsein und hilft dir bei der Berufswahl. Gleichzeitig zeigst du potenziellen Lehrbetrieben, dass du motiviert bist und Verantwortung übernehmen kannst. Ein gutes Praktikum hinterlässt Eindruck: Oft bekommst du ein Empfehlungsschreiben oder eine persönliche Rückmeldung, die dir bei späteren Bewerbungen einen klaren Vorteil verschafft. Und mit etwas Glück wird aus dem Praktikum sogar eine feste Lehrstelle – viele Organisationen übernehmen engagierte Praktikant*innen direkt in die Ausbildung.

3. Sprachaufenthalt oder Vorbereitungskurse - Lücken schliessen, Neues entdecken

Manchmal liegt es gar nicht an der Motivation oder der Richtung – sondern daran, dass noch ein bisschen Vorbereitung fehlt. Das ist überhaupt kein Problem – im Gegenteil: Wenn du bewusst in deine Kompetenzen investierst, steigen deine Chancen bei der nächsten Bewerbung deutlich.

Ein Sprachaufenthalt im In- oder Ausland kann dir helfen, dein Französisch, Italienisch oder Englisch zu verbessern – zum Beispiel durch Sprachkurse, das Leben in einer Gastfamilie oder betreute Jugendreisen mit Bildungsfokus. Eine besonders praktische und kostengünstige Variante ist ein Au-pair-Einsatz, bei dem du in einer Gastfamilie wohnst, bei der Kinderbetreuung hilfst und im Gegenzug Sprachunterricht erhältst. Besonders in Berufsfeldern wie Hotellerie, Tourismus oder Verkauf sind gute Sprachkenntnisse ein grosser Vorteil.

Auch gezielte Vorbereitungskurse in schulischen Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Allgemeinbildung können sinnvoll sein – vor allem, wenn du dich für die Berufsschule fit machen möchtest. Solche Kurse werden häufig von Berufsfachschulen oder gemeinnützigen Organisationen angeboten. Zusätzlich gibt es Bewerbungstrainings oder Berufswahlkurse, die dich beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen unterstützen und dir helfen, deine Stärken und Interessen besser einzuschätzen.

4. Freiwilliges Engagement - Sinn stiften und Soft Skills stärken

Ein freiwilliger Einsatz ist eine tolle Möglichkeit, aktiv zu bleiben, etwas Gutes zu tun – und dabei viel über dich selbst zu lernen. Gerade in sozialen, gemeinnützigen oder ökologischen Bereichen wird deine Unterstützung geschätzt. Es zeigt, dass du nicht einfach abwartest, sondern Verantwortung übernimmst – und genau das macht einen Unterschied.

Du lernst, im Team zu arbeiten, dich zu organisieren und auch mal dran zu bleiben, wenn es anstrengend wird. Dabei entwickelst du wichtige Soft Skills wie Empathie, Selbstständigkeit und Durchhaltevermögen – Fähigkeiten, die in jedem Beruf geschätzt werden. Gleichzeitig tust du etwas Sinnvolles für andere und sammelst Erfahrungen, die dich persönlich wachsen lassen. Oft ergibt sich dabei auch ein klareres Bild davon, was dir liegt – und manchmal sogar eine neue berufliche Idee.

Dein Weg geht weiter - auch ohne Lehrstelle

Egal ob es an einer Absage lag oder daran, dass du dir noch nicht ganz sicher warst – es ist völlig okay, wenn der Weg zur Lehrstelle nicht geradlinig verläuft. Wichtig ist jetzt, nach vorne zu schauen und deine nächsten Schritte ohne Lehrstelle aktiv anzugehen. Vielleicht brauchst du noch etwas Zeit, vielleicht neue Erfahrungen oder einfach ein bisschen Unterstützung. Aber du bist nicht allein – und du hast alle Möglichkeiten, deinen eigenen Weg zu finden.

Denn was heute wie ein Umweg aussieht, kann morgen genau der Schritt sein, der dich weiterbringt. Alternativen wie Brückenangebote, Praktika oder Freiwilligenarbeit helfen dir, deinen eigenen Weg zu finden und dich beruflich zu orientieren. Jeder dieser Schritte bringt dich näher an deine Stärken – und an deine Zukunft. Auch ohne Lehrstelle hast du viele Möglichkeiten. Hab Vertrauen in dich – du wirst deinen Platz finden.


Quellen:
Berufsberatung - Brückenangebote, Zwischenlösungen
ZH - Brückenangebote
Kanton Zürich Fachstelle Austausch und Mobilität - Au Pair


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