Kanton, Gemeinde oder NGO – wo passt du am besten hin?

Du möchtest eine sinnvolle Arbeit, suchst Stabilität und gleichzeitig die Möglichkeit, etwas zu bewirken? Dann stellt sich früher oder später die Frage: Soll ich beim Kanton, in einer Gemeinde oder doch lieber bei einer NGO arbeiten? Die Unterschiede sind grösser, als man denkt – und genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick. Dieser Blogartikel hilft dir, herauszufinden, welche Art von Arbeitgeber*in am besten zu dir passt – mit konkreten Beispielen, Einblicken in typische Jobs im öffentlichen Dienst und dem NGO-Bereich sowie einem Selbsttest.

Kantonale Verwaltung - das Rückgrat der öffentlichen Organisation

Wenn du an Jobs beim Kanton denkst, kommen dir vielleicht Gerichte, Steuerämter oder die Bildungsdirektion in den Sinn – und das ist auch korrekt. Die kantonale Verwaltung ist eine der grössten Arbeitgeberinnen in jedem Schweizer Kanton.

Typische Berufsfelder:

  • Bildung (z.B. in der Schulaufsicht, bei Fachhochschulen)
  • Soziale Dienste und Gesundheit
  • Bau- und Umweltverwaltung
  • Polizei, Justiz, Finanzen

Vorteile:

  • Hohe Arbeitsplatzsicherheit
  • Gute Sozialleistungen
  • Strukturiertes Arbeitsumfeld mit klaren Zuständigkeiten

Für wen ist der Kanton passend?
Du arbeitest gern in strukturierten Prozessen, wünschst dir Verlässlichkeit und möchtest Verantwortung für ganze Gesellschaftsbereiche übernehmen? Dann könnte der Kanton dein Ort sein.

Arbeiten in der Gemeinde - näher an den Menschen

Gemeinden sind Arbeitgeberinnen mit grosser Nähe zur Bevölkerung. Sie betreiben Schulen, Einwohner*innendienste, Bauämter, Sozialberatungen, Werkhöfe und vieles mehr. Besonders kleinere Gemeinden bieten ein sehr vielfältiges Jobprofil – mit grosser Eigenverantwortung.

Typische Berufsfelder:

  • Kauffrau/Kaufmann öffentliche Verwaltung
  • Schulverwaltung
  • Sozialdienste
  • Bauamt und Unterhalt
  • Gemeindeführung, Kommunikation

Vorteile:

  • Hoher Gestaltungsspielraum, besonders in kleineren Gemeinden
  • Unmittelbarer Kontakt zur Bevölkerung
  • Breites Aufgabenspektrum in kleinen Teams

Für wen ist die Gemeinde passend?
Wenn du gerne direkt mit Menschen arbeitest, pragmatische Lösungen findest und dich für das funktionierende Zusammenleben engagieren willst, findest du in der Gemeindeverwaltung ein ideales Umfeld.

NGO - die Sinnorientierten mit globalem Blick

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind meist gemeinnützige Organisationen, die sich für soziale, ökologische oder gesellschaftliche Anliegen einsetzen – national wie international. Hier steht der Impact im Zentrum.

Typische Berufsfelder:

  • Projektmanagement in Entwicklungszusammenarbeit
  • Kommunikation & Fundraising
  • Bildung & Sensibilisierung
  • Soziale Arbeit & Beratung
  • Freiwilligenkoordination

Vorteile:

  • Starke Werteorientierung
  • Oft flache Hierarchien, viel Eigenverantwortung
  • Mitarbeit an Projekten mit gesellschaftlichem Mehrwert

Für wen ist die NGO passend?
Du brennst für ein Thema wie Nachhaltigkeit, Menschenrechte oder Armutsbekämpfung? Du wünschst dir ein dynamisches Umfeld mit viel Eigeninitiative? Dann ist eine NGO der richtige Ort für deinen beruflichen Beitrag zur Gesellschaft.

Was sagen deine Werte, Stärken und Wünsche?

Wenn du herausfinden willst, wo du am besten hinpasst, lohnt sich ein kurzer Selbstcheck:

Frage

Kanton

Gemeinde

NGO

Wie wichtig ist dir Stabilität?

Sehr

Mittel bis hoch

Oft niedriger

Magst du klare Strukturen?

Ja

Teils, oft pragmatisch

Eher dynamisch

Willst du gestalterisch arbeiten?

In klaren Rahmen

Ja, besonders in kleineren Teams

Ja, mit Eigenverantwortung

Ist dir der direkte Kontakt zu Bürger*innen wichtig?

Selten

Sehr

Teils

Ist gesellschaftlicher oder globaler Impact deine Motivation?

Teils

Lokal stark spürbar

Sehr stark


Tipp:
Erstelle eine eigene Gewichtung deiner Werte - z. B. Sicherheit, Gestaltungsspielraum, Sinn, Flexibilität – und vergleiche sie mit den drei Bereichen.

Weiterbildung & Karrierechancen im Vergleich

Die Wahl deines/deiner Arbeitgebers/Arbeitgeberin beeinflusst nicht nur deine tägliche Arbeit, sondern auch deine langfristige berufliche Entwicklung. Je nachdem, ob du beim Kanton, in einer Gemeinde oder bei einer NGO arbeitest, unterscheiden sich die Möglichkeiten zur Weiterbildung und zum Karriereaufstieg teils deutlich.

Kanton: Strukturierte Laufbahnen und geregelte Entwicklung

In der kantonalen Verwaltung gibt es häufig klar definierte Laufbahnmodelle. Viele Kantone bieten eigene Weiterbildungskataloge oder finanzielle Unterstützung für externe Ausbildungen an. Insbesondere in den Bereichen Recht, Bildung, IT und Verwaltung werden Weiterbildungen systematisch gefördert – oft auch mit dem Ziel, Führungsfunktionen zu übernehmen.

Typisch beim Kanton:

  • Klare Hierarchien und Beförderungssysteme
  • Weiterbildung oft tariflich oder intern geregelt
  • Gute Voraussetzungen für einen Quereinstieg mit Fachwissen

Gemeinde: Vielseitigkeit als Karrieretreiberin

In Gemeinden – besonders in kleineren – ist weniger die klassische Hierarchiestufe entscheidend, sondern die Vielseitigkeit und Eigeninitiative. Wer Verantwortung übernimmt, Prozesse gestaltet und sich in unterschiedliche Bereiche einarbeitet, hat gute Chancen, rasch weiterzukommen oder zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Weiterbildung ist oft individuell verhandelbar, z.B. in KV-Berufen, Schulverwaltungen oder sozialen Diensten.

Typisch in Gemeinden:

  • Karriere durch Praxisnähe und Flexibilität
  • Breites Wissen oft wichtiger als Spezialistentum
  • Interne Weiterbildungsmöglichkeiten je nach Gemeindegrösse sehr unterschiedlich

NGO: Entwicklung durch Projektarbeit und Engagement

Bei NGOs ist die klassische Karriereleiter oft flacher, dafür entstehen Karrierechancen durch Projekterfahrung, Spezialisierung und Netzwerkpflege. Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen - z. B. in der Projektleitung, Kommunikation oder Mittelbeschaffung – kann sich in kurzer Zeit stark weiterentwickeln. Viele NGOs fördern gezielt Weiterbildungen, die zur Mission passen, etwa in den Bereichen Fundraising, Nachhaltigkeit oder sozialer Arbeit.

Typisch bei NGOs:

  • Persönliche Entwicklung steht im Fokus
  • Weiterbildung meist themenbezogen und flexibel
  • Karriere verläuft oft über Rollenwechsel und Netzwerke, weniger über Titel

Fazit zum Vergleich

Bereich

Weiterbildung

Karrierechancen

Kanton

Gut strukturiert, häufig finanziert

Klar definierte Pfade, gute Sicherheit

Gemeinde

Praxisnah, oft individuell verhandelbar

Schnell Verantwortung, flache Strukturen

NGO

Themengetrieben, flexibel, projektbezogen

Entwicklung durch Engagement und Rollenvielfalt


Wenn du langfristig wachsen willst, lohnt sich also der Blick über den Tellerrand: Nicht nur Titel, sondern Inhalte und Werte entscheiden darüber, wo du dich entfalten kannst.

Bewerbung und Einstieg: Was du beachten solltest

Ganz gleich, ob du dich für eine Stelle beim Kanton, in einer Gemeinde oder bei einer NGO interessierst – du brauchst:

Empfehlungen für Führungskräfte:

  • ein passendes Motivationsschreiben (Stichwort: Wertebezug)
  • ein Verständnis der jeweiligen Struktur und Kultur
  • realistische Erwartungen an Karrierechancen und Gehalt

Kanton, Gemeinde oder NGO – es kommt auf dich an

Die drei sind keine Gegensätze, sondern drei unterschiedliche Wege, auf denen du etwas bewegen kannst. Der Unterschied liegt in der Organisationsform, Kultur und Nähe zur Zielgruppe.

  • Der Kanton bietet dir Struktur, Sicherheit und gesellschaftliche Verantwortung auf systemischer Ebene.
  • Die Gemeinde bringt dich ganz nah an die Menschen und bietet dir vielfältige Aufgaben in kompakten Teams.
  • Die NGO lässt dich an Themen arbeiten, die dir am Herzen liegen – mit viel Engagement und oft internationalem Blick.

Hör auf dein Bauchgefühl – und informiere dich gut. Denn egal wo: Deine Arbeit kann einen Unterschied machen.


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