Job-Scamming: So erkennst du betrügerische Stellenanzeigen

Heutzutage findet die Jobsuche vor allem online statt – schnell, bequem und rund um die Uhr. Von Jobplattformen über Anfragen via Social Media bis hin zu Matching-Apps. Doch wo viele Chancen lauern, sind auch Risiken nicht weit: Immer häufiger tauchen gefälschte Stellenanzeigen und betrügerische Angebote auf, die nur ein Ziel haben – persönliche Daten, Geld oder beides zu ergaunern. Das Phänomen nennt sich Job-Scamming. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, woran du betrügerische Inserate und Kontakte erkennst, wie du dich schützt – und was du tun kannst, wenn du doch einmal betroffen bist.

Was ist Job-Scamming?

Unter Job-Scamming versteht man betrügerische Praktiken im Zusammenhang mit Stellenangeboten. Kriminelle geben sich als Arbeitgeber*innen oder Personalverantwortliche aus, erstellen gefälschte Inserate oder kontaktieren Bewerber*innen direkt über E-Mail oder Messenger. Ziel ist es, an vertrauliche Informationen oder sogar Geld zu gelangen – meist unter dem Vorwand eines Bewerbungsprozesses. Einige gehen so weit, gefälschte Vorstellungsgespräche zu führen oder ganze Fake-Webseiten für nicht existierende Organisationen zu bauen.

Wie erkenne ich betrügerische Inserate?

Viele betrügerische Angebote wirken auf den ersten Blick seriös. Doch es gibt Warnsignale, bei denen du hellhörig werden solltest:

  • Keine klaren Angaben zur Organisation: Kein Impressum, keine Webseite oder nur eine dubiose E-Mail-Adresse.
  • Ungewöhnlich hohe Gehälter oder Versprechungen: „CHF 5’000 im Monat für 20 Stunden Homeoffice“ – klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es meist auch.
  • Unprofessionelle Kommunikation: Auffällig viele Grammatikfehler, seltsame Formulierungen, keine persönliche Anrede.
  • Schnelle Zusage ohne echtes Gespräch: Ein „Jobangebot“ schon nach dem ersten Kontakt ist verdächtig.
  • Vorauszahlungen oder Datenforderungen: Keine seriöse Organisation verlangt Geld für eine Bewerbung oder Kopien deines Ausweises per WhatsApp.
  • Aufbau von Druck: Aussagen wie „Das Angebot ist nur heute gültig“ oder „Wir brauchen deine Unterlagen noch heute“ sollen dich zu schnellen Entscheidungen drängen – ein typisches Merkmal unseriöser Angebote.

Diese Merkmale treten oft nicht einzeln, sondern kombiniert auf. Genau das macht sie so tückisch: Wenn ein Teil des Angebots professionell wirkt – etwa durch eine optisch ansprechende Anzeige, ein gepflegtes LinkedIn-Profil oder ein scheinbar echtes Vorstellungsgespräch –, sinkt bei vielen Bewerber*innen die Wachsamkeit gegenüber anderen Warnzeichen. Die Mischung aus echten Elementen und gezielt eingesetzten Täuschungen lässt das Gesamtbild auf den ersten Blick glaubwürdig erscheinen – obwohl es bei genauerem Hinsehen voller Ungereimtheiten steckt.

Wie tricksen Job-Scammer*innen heute? Aktuelle Betrugsmaschen

Die Methoden von Jobscammer*innen werden immer raffinierter. Sie passen sich an digitale Trends an, wirken oft täuschend professionell – und treffen damit gerade junge oder stark beschäftigte Bewerber*innen schnell im Alltag. Besonders häufig sind derzeit folgende Maschen:

  •  Direktnachrichten über LinkedIn, WhatsApp oder Telegram: Die Betrüger*innen geben sich als Recruiter*innen aus und versprechen attraktive Stellenangebote – oft mit dem Ziel, dich auf eine gefälschte Bewerbungsplattform zu lotsen.
  • Nebenjobs als Produkttester*in oder Finanzagent*in: Du sollst dein Konto zur Verfügung stellen, um angeblich Zahlungen weiterzuleiten oder Käufe zu testen. In Wahrheit wirst du Teil einer Geldwäschestruktur – was strafrechtliche Folgen haben kann.
  • Phishing durch Bewerbungsformulare: Du klickst auf einen Link in einem Inserat und landest auf einer Seite, die aussieht wie ein bekanntes Jobportal – in Wirklichkeit aber deine Daten abfängt.

Diese Maschen zielen immer auf das Gleiche ab: Vertrauen aufbauen, Stress erzeugen – und dich zu einer schnellen Reaktion bewegen. Gerade deshalb ist es so wichtig, bei der Jobsuche nicht nur auf Angebote zu achten, sondern auch auf deren Herkunft, Aufbau und Tonalität. Ein kurzer Faktencheck kann viel verhindern.

Wie kann ich mich schützen?

Der beste Schutz ist Aufmerksamkeit. Wenn dir eine Stellenanzeige oder ein Angebot seltsam vorkommt, lohnt es sich, die betreffende Organisation zu googeln, nach Erfahrungsberichten zu suchen oder direkt auf ihrer Webseite nachzusehen, ob die ausgeschriebene Stelle tatsächlich existiert. Plattformen wie kununu oder Google-Bewertungen können zusätzliche Hinweise liefern – etwa, ob die Organisation überhaupt existiert oder wie glaubwürdig sie von anderen Arbeitnehmenden eingeschätzt wird. Auch das Handelsregister kann hilfreich sein, insbesondere bei unbekannten oder neu gegründeten Organisationen.

Achte auf die Absenderadresse: Die Domain einer E-Mail sollte zur offiziellen Organisationswebseite passen. Endet sie auf @gmail.com oder wirkt sie ungewöhnlich lang oder kryptisch, ist Vorsicht geboten.

Lass dich nicht unter Druck setzen. Aussagen wie „nur heute verfügbar“ oder „wir brauchen deine Unterlagen sofort“ dienen oft dazu, dich zu schnellen und unüberlegten Handlungen zu bewegen. Gönne dir bewusst einen Moment Abstand, wenn dich ein Angebot stresst – oft reicht ein kurzes Nachdenken oder eine zweite Meinung, um Klarheit zu gewinnen.

Und vor allem: Teile keine sensiblen Informationen wie deine AHV-Nummer, Ausweiskopien oder Kontodaten, bevor du dir sicher bist, mit einer seriösen Organisation zu sprechen. Im Zweifel: lieber nachfragen, zurückrufen oder die Finger davon lassen.

Was kann ich tun, wenn ich auf den Scam hereingefallen bin?

Falls du den Verdacht hast, auf ein betrügerisches Stellenangebot hereingefallen zu sein, ist es wichtig, rasch zu handeln – auch wenn es unangenehm erscheint. Diese Schritte helfen dir, den Schaden zu begrenzen und andere zu schützen:

  • Anzeige erstatten: Melde den Vorfall bei der Polizei auf cybercrimepolice.ch - je früher, desto besser.
  • Plattform informieren: Wende dich an die Jobbörse oder das Netzwerk, über das das Angebot lief.
  • Konten und Passwörter prüfen: Ändere deine Zugangsdaten, insbesondere wenn du persönliche Informationen weitergegeben hast. Kontaktiere im Zweifelsfall auch deine Bank.
  • Sprich darüber: Tausche dich mit anderen aus – ob im persönlichen Umfeld oder online. Offenheit hilft, weitere potenzielle Opfer zu sensibilisieren.

Je mehr Menschen über diese Maschen Bescheid wissen, desto weniger Spielraum bleibt den Betrüger*innen. Bleib wachsam – und hilf mit, das Thema sichtbar zu machen.

Nicht jedes ungewöhnliche Jobangebot ist automatisch ein Betrugsversuch – aber bei der Suche lohnt sich ein gesunder Sinn für Misstrauen. Die meisten Plattformen prüfen Inserate sorgfältig, doch absolute Sicherheit gibt es nicht. Wer die typischen Warnzeichen kennt und sich im Zweifelsfall Zeit für eine kurze Recherche nimmt, kann sich wirksam vor Job-Scamming schützen – und den Fokus auf das richten, was wirklich zählt: eine passende, ehrliche und sinnvolle berufliche Perspektive.


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