Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu, und wir stellen euch bereits den letzten Job des Jahres 2023 in unserer Rubrik "Job of the Month" (JOTM) vor. In diesem Blogbeitrag nehmen wir eine Berufsgruppe unter die Lupe, die über Weihnachten und Neujahr vielfach nicht frei hat, da ihre Organisationen keine Betriebsferien haben. Es handelt sich hierbei um «Sozialpädagog*innen». Wieso Fachpersonen in der Sozialpädagogik rund um die Uhr gebraucht werden, welche Ausbildung benötigt wird und mit welchem Gehalt gerechnet werden darf, finden wir im folgenden Beitrag heraus.
Die Sozialpädagogik ist ein Teilgebiet der Pädagogik und bezieht sich auf eine professionelle Praxis, die darauf abzielt, Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und -kontexten zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Dabei liegt der Fokus auf der sozialen und persönlichen Entwicklung, Bildung, Integration und Partizipation von Einzelpersonen, Gruppen oder Gemeinschaften. Dies kann Personen betreffen, die eine Behinderung haben, süchtig sind, straffällig wurden, erwerbslos sind, schweren familiären Situation ausgeliefert sind oder obdachlos sind. Sozialpädagog*innen arbeiten in Wohngruppen, Heimen, Werkstätten und anderen sozialen Institutionen. Sie leisten Nacht- und Wochenenddienste und wohnen daher teilweise am Arbeitsort.
Sozialpädagog*innen möchten im Arbeitsalltag die Lebensqualität von Klient*innen verbessern und ihnen beim Erlangen der möglichen Autonomie helfen. Dies kann vom temporären Zusammenwohnen über das Gestalten und Strukturieren des Tagesablaufs bis hin zu gemeinsamen Tätigkeiten wie Kochen, Haushalten oder Lernen reichen. Neben der direkten Arbeit mit den Betreuten gehören auch Gespräche mit deren Umfeld (Familienangehörigen sowie gesetzlichen Vertreter*innen) und die Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus verschiedenen Institutionen (Psycholog*innen, Therapeut*innen sowie Justiz, Polizei, Schulen oder Ämtern) dazu. Ein weiterer Teil des Arbeitsalltags sind natürlich organisatorische, planerische sowie administrative Aufgaben – also Gesuche schreiben, Rapporte verfassen und Berichte übernehmen. In Führungspositionen verantworten sie die Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Qualitätssicherung, Weiterentwicklung der Organisation und führen Teams sowie planen die Arbeitsabläufe.
Bei Sozialpädaog*innen handelt es sich um einen Hochschulberuf, für den eine entsprechende Vorbildung vorausgesetzt wird. Diese kann durch den Abschluss eines Gymnasiums, einer Berufs- oder Fachmaturität oder durch den anerkannten Nachweis einer Allgemeinbildung auf dem Niveau einer Maturität erworben werden. Zusätzlich wird mindestens ein Jahr Berufserfahrung erwartet. In der Regel gibt es auch an den verschiedenen Fachhochschulen ein Aufnahmeverfahren. Die Ausbildung dauert im Vollzeitstudium 3 Jahre und im Teilzeitstudium zwischen 4 und maximal 6 Jahren. Das Studienkonzept hängt jeweils von der Bildungsinstitution ab – es gibt Fachhochschulen, die Sozialpädagogik als Studienrichtung anbieten, während andere es im Rahmen eines generalistischem Studium anbieten.
Im Rahmen dieser Ausbildung werden den Studierenden eine Vielzahl von relevanten Themen vermittelt. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Erziehung und Bildung, die Bewältigung des Alltags, die Strukturen und Organisationen in der Sozialen Arbeit, die Funktionsweise des Sozialstaates, wirtschaftliche Aspekte im sozialen Sektor (Sozialwirtschaft) sowie die Sozialraumarbeit. Die Praxisausbildung findet im Berufsfeld der Sozialpädagogik statt. Hierbei wird besonderer Wert daraufgelegt, dass die erlernte Theorie und die praktische Umsetzung miteinander verknüpft und vertieft werden, indem die Studierenden Projektarbeiten durchführen. Dies ermöglicht es den Lernenden, ihr erworbenes Wissen in realen Situationen anzuwenden und zu vertiefen, was sie optimal auf ihre zukünftige berufliche Tätigkeit in diesem Bereich vorbereitet.
Nach dem Bachelor of Arts / Science in Sozialer Arbeit gibt es auch die Möglichkeit, einen Master in beispielsweise Sonderpädagogik oder Sozialwissenschaften zu absolvieren. Wenn es kein Master sein soll, können Absolvent*innen auch einen Master of Advanced Studies (MAS) in einer Vertiefung besuchen. (Kinder- und Jugendhilfe, Sozialmanagement, Coaching und Mediation uvm.).
Das Gehalt von Sozialpädagog*innen variiert aufgrund unterschiedlicher Parameter, wie beispielsweise Alter, Berufserfahrung oder Arbeitsort. Es kann mit einem durchschnittlichen Jahreslohn von CHF 72'000.- gerechnet werden. Im kantonalen Vergleich schneidet der Kanton Graubünden am schlechtesten ab, während im Kanton St. Gallen mit dem höchsten Lohn gerechnet werden kann.
Bist du auf der Suche nach einem Job als Sozialpädagog*in? Untenstehenden findest du die aktuellen Stellenangebote in diesem Bereich. Sollte die richtige Stelle nicht dabei sein, leg dir ein Jobmail an, damit du über offene Vakanzen direkt informiert wirst.
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