In diesem Job of the Month (JOTM) dreht sich alles um eine Berufsgruppe im Gesundheitswesen – konkreter gesagt: innerhalb der Langzeitpflege. Diesen Monat geht es um den Weiterbildungsberuf «Pflegefachperson HF». In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über ihre Ausbildung, ihren Alltag sowie den Lohnvorstellungen.
Der Alltag von einer Pflegefachfrau oder einem Pflegefachmann ist von der Pflege von Menschen in jeder Altersgruppe geprägt. Diese Berufsgruppe übt ihre Tätigkeiten in Einrichtungen des Gesundheitswesens aus, wie beispielsweise Krankenhäuser, Pflegeheime, psychiatrischen Kliniken oder Spitexzentren – und das im öffentlichen sowie privaten Sektor. Sie stehen Patient*innen während einer Krankheit oder im Sterben zur Seite. Ihre Tätigkeit kann in drei Bereiche eingeteilt werden: die Pflege, die Kommunikation sowie die Koordination und Administration.
Die Pflege umfasst den Aufbau einer Vertrauensbeziehung mit den Patient*innen und ihnen dabei zu helfen, wieder Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und präventive Massnahmen zu ergreifen. Mit den Angehörigen sowie den betreuenden Personen werden gemeinsame Pflegeziele definiert und die damit verbundenen Massnahmen strategisch geplant. Wenn nötig, unterstützen Sie auch bei den täglichen Handlungen, wie beispielsweise bei der Körperpflege. Sie protokollieren und überwachen den Zustand von den Patient*innen und adjustieren ihren Plan nach Bedarf. Pflegefachpersonen sind ständig im Austausch mit ärztlichem Fachpersonal und verabreichen die angeordneten Medikamente, entnehmen Blut, legen Wundverbände oder Infusionen. Falls es zu unvorhergesehenen Notsituationen kommt, reagieren sie adäquat und ergreifen lebenserhaltende Massnahmen. Sie respektieren ihre Patient*innen und deren Privatsphäre und sind stets bemüht, die Selbstständigkeit von ihnen zu fördern und ihre Lebensqualität zu maximieren.
Zum Bereich der Kommunikation gehört das Gespräch mit den Patient*innen sowie deren Angehörigen, um Symptome wie Schmerzen einzuschätzen oder Auskünfte über die Lebensumstände zu erhalten, sodass eine reibungslose Entlassung aus dem Krankenhaus geplant werden kann. Regelmässige Konsultationen mit ärztlichem Fachpersonal, um den medizinischen Zustand sowie einen allfälligen Therapieplan der Patient*innen zu besprechen, gehören ebenfalls dazu.
Zum letzten Bereich Koordination und Administration gehört eine Vielzahl von Aufgaben – diese können natürlich je nach Standort variieren. Was sicher bei allen dazu gehört, ist das Abstimmen und Organisation der Behandlung von Patient*innen mit einem interdisziplinären Team bestehend aus verschiedenem medizinischen Fachpersonal. Die Entlassung der Patient*innen nach Hause oder deren Überweisung in Rehabilitationskliniken oder Alters- und Pflegeheime planen und organisieren ist ebenfalls Teil des Aufgabengebiets. Des Weiteren gehört auch der Support von Praktikant*innen, Lernenden und Studierenden während ihrer Zeit in der Organisation.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei diesem Beruf um einen Weiterbildungsberuf. Das heisst, um diese Ausbildung besuchen zu können, müsst ihr mindestens ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis, die Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität, einen Fachmittelschulausweis oder einen gleichwertigen Ausweis besitzen. Wenn ihr das habt, müsst ihr jeweils noch eine Eignungsabklärung bestehen. Je nach Ausbildungsinstitution sind die Voraussetzungen noch etwas strenger und ein Aufnahmeverfahren wird ebenfalls noch durchgeführt. Es gibt aber auch Schulen, die einen verkürzten Ausbildungsweg anbieten, wenn man zum Beispiel bereits die Qualifikation als Fachperson Gesundheit besitzt. Neben den fachlichen Kompetenzen gibt es natürlich noch weitere Anforderungen. Als zukünftige Pflegefachperson muss man eine hohe psychische sowie physische Belastbarkeit besitzen, bereit sein für flexible Arbeitszeiten, ein hohes Verantwortungsbewusstsein, kommunikativ und teamfähig sein, eine ausgeprägte Beobachtungsgabe und einen Sinn für Hygiene besitzen.
Die Ausbildungsinhalte belaufen sich auf klinisches Fachwissen, Humanwissenschaften, Pflege und Pflegewissenschaften. Ein Praktikum und eine Diplomarbeit oder praxisorientiertes Projekt schliessen die Ausbildung ab.
Das Gehalt von Pflegefachpersonen variiert nach Kanton, Geschlecht sowie Qualifikation. Grundsätzlich kann man aber von einem Jahresbruttolohn von 69'000.- sprechen, bei durchschnittlicher Berufserfahrung. Die geschlechtlichen Unterschiede belaufen sich in Bezug auf den Jahresbruttolohn auf eine Abweichung von ca. 5000.-, die Männer mehr als Frauen verdienen.
Pflegefachpersonen HF ist eine Berufstätigkeit, wo Fachkräftemangel herrscht. Demnach sind die Berufsaussichten vielversprechend. Ein Job in diesem Bereich des Gesundheitswesens ermöglicht auch Teilzeitanstellungen. Um im Beruf voranzukommen, ist es ratsam, sich auf einen bestimmten Bereich zu spezialisieren und eine Weiterbildung in Betracht zu ziehen. Dies könnte beispielsweise die Intensivpflege, Pädiatrie oder Notfallpflege umfassen.
Bist du auf der Suche nach einem Job als Pflegefachperson? Untenstehend findest du alle aktuell ausgeschriebenen Stellen:
Folge uns auf Social Media und verpasse keine unserer Inhalte mehr!