Im Monat August dreht sich der Job of the Month (JOTM) um den Beruf von Zivilstandsbeamteten. Wie wird man Zivilstandsbeamt*in, was beinhaltet der Berufsalltag und mit welchem Gehalt darf man rechnen? Alle diesen Fragen gehen wir in diesem JOTM auf den Grund.
Im Zivilstandswesen steht die Lebensveränderung von Personen im Vordergrund: seien es Geburten, Kindesanerkennungen, Eheschliessungen, Namensänderungen, Scheidungen oder Todesfälle. Alles dreht sich um die Beurkundung von solchen Ereignissen. Doch wie wird man Zivilstandsbeamt*in?
Zivilstandsbeamt*in wird man durch eine Weiterbildung – es handelt sich hier also um einen Weiterbildungsberuf, der erst nach einer Grundausbildung, vielfach im kaufmännischen Bereich, gelernt werden kann. Neben dieser Anforderungen, müssen sie zusätzlich das Schweizer Bürgerrecht besitzen. Darüber hinaus sollten Personen, die diesen Berufsweg einschlagen möchten, kommunikationsfähig und empathisch sein sowie eine Affinität für kundenorientiertes Verhalten haben. Diskretion, Sprachgewandtheit und hohe Sozialkompetenz im Umgang mit Personen aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten sind weitere unabdingbare Anforderungen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Weiterbildung gestartet werden. Diese dauert mindestens zwei Jahre und erfolgt berufsbegleitend. Die benötigten Fachkurse können im „Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern“ absolviert werden. Die geprüften Fächer sind: Recht, Beurkundungen, Bekanntgabe von Personendaten und Fachgespräche.
Während der Weiterbildung wird oftmals bereits in Zivilstandswesen gearbeitet und erste Berufserfahrung in diesem Bereich gesammelt. Dies wird bei Zivilstandsämtern gemacht, welche den Gemeinden oder Kantonen zugehörig sind.
Wie bereits erwähnt, dreht sich der Alltag von Zivilstandsbeamteten um die Beurkundung von Ereignissen. Dazu gehören schöne Anlässe wie Geburten oder Eheschliessungen. Aber auch traurige Begebenheiten wie Todesfälle gehören zu ihrem Berufsalltag. Je nach Fall erhalten Zivilstandsbeamt*innen die Informationen durch das Vorbereitungsverfahren, beispielsweise bei einer Eheschliessung, durch Gerichte oder Spital- und Heimverwaltungen. Sie halten diese Ereignisse in einem informatisierten Standesregister fest. Dieses ist gesamtschweizerisch vernetzt und an eine zentrale Datenbank vernetzt. Gewisse Zivilstandsdokumente werden auch von Verwaltungsbehörden aus dem Ausland ausgestellt, weshalb Zivilstandsdienste auch grenzüberschreitend organisiert sein müssen.
Die Register der Ereignisse der Bevölkerung sind für die Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich, da sie einem strengen Datenschutz unterliegen. Nicht nur deshalb müssen Angestellte im Zivilstandswesen ein juristisches Flair und Fachkenntnisse im Personen-, Familien- und Staatsangehörigkeitsrecht besitzen. Ausserdem müssen sie auch das Fachwissen von den wichtigsten Rechtsnormen der Nachbarsländer besitzen, damit diese verstanden sowie bearbeitet werden können. Für Schweizer*innen, die im Ausland wohnen, werden Zivilstandsereignisse am Heimatort beurkundet.
Je nach Zivilstandsereignis erwarten die Zivilstandsbeamt*innen Personen mit unterschiedlichen Gefühlslagen. Von grosser Euphorie bis zur trauernden Apathie müssen die Angestellten mit jedem Zustand zurechtkommen. Deshalb ist ihre Diplomatie und Einfühlungsvermögen von hoher Bedeutung. Sie müssen fähig sein, ihren Kontakt mit den Personen so angenehm wie möglich zu gestalten. Neben diesen Sozialkompetenzen sind Fähigkeiten wie exakter Arbeitsweise, Zuverlässigkeit, kritische Wahrnehmungs- und Urteilsfähigkeit und ein Sinn für Ordnung von Vorteil in diesem Beruf.Du bist auf der Suche nach einem Job als Zivilstandsbeamt*in? Untenstehend findest du eine Auflistung aller aktuell ausgeschriebenen Stellen in diesem Bereich:
Folge uns auf Social Media und verpasse keine unserer Inhalte mehr!