Kindergärtner*in - Job of the Month (JOTM)

In unserer neuen Rubrik „Job of the Month“ (JOTM) stellen wir euch monatlich einen Beruf vor - mit all seinen Vorteilen, Aufgaben und Lohnklassen. Diesen Monat nehmen wir den Beruf der Kindergärtner*innen unter die Lupe.

Ausbildungswege und Arbeitgebende

Die erste Frage, die wir uns stellen ist: Wie wird man Kindergärtner*in? Um in der Schweiz als Kindergärtner*in arbeiten zu können, müssen unterschiedliche Aus- bzw. Weiterbildungen absolviert werden. Der gängigste Ausbildungsweg ist nach erreichter Hochschulreife der Studiengang „Kindergarten/Unterstufe“. In diesem Studiengang werden neben den fachlichen Kompetenzen auch bereits erste Erfahrungen im Berufsalltag gesammelt. Dieser Studiengang wird vielfach an pädagogischen Hochschulen angeboten. Die detaillierte Ausgestaltung des Studiengangs unterliegt den jeweiligen Kantonen. Neben dem klassischen Bachelor-Studiengang bieten gewisse pädagogische Hochschulen auch einen Studiengang für Quereinsteigende an. Die Angebote für einen Quereinstieg im Kindergarten variieren je nach Institution – bei gewissen Hochschulen wird ein Vorbereitungskurs verlangt, worum andere die Möglichkeit zum Teilzeitstudium anbieten. Des Weiteren hängen auch die Voraussetzungen für einen Studiengang für Quereinsteigende von der jeweiligen Hochschule ab.
Nach der absolvierten Ausbildung gibt es für Kindergärtner*innen unterschiedliche Möglichkeiten. Zum einen kann direkt in den Berufsalltag gestartet werden, zum anderen können auch noch spezialisierte Weiterbildungen oder vertiefende Zusatzausbildungen absolviert werden. Wer sich ins Arbeitsleben stürzen will, kann sich einerseits für einen Job in einem öffentlichen oder andererseits in einem privaten Kindergarten entscheiden. Während ein öffentlicher Kindergarten kostenfrei ist, müssen Erziehungsberechtige bei privaten Kindergärten diese selber tragen. Auf die schulische Laufbahn bereiten beide Modelle vor – bei privaten Kindergärten ist man in der Ausgestaltung des Unterrichts freier und kann bestimmte Themen oder Bereiche hervorheben. Beispiele dafür sind Waldkindergärten oder Kindergärten, die bestimmte pädagogische Theorien verfolgen, wie Montessori oder Steiner Schulen.

Merkmale der Unterrichtsgestaltung 

Der Beruf als Kindergärtner*in ist eine Tätigkeit, die ein hohes Mass an Verantwortung mit sich bringt, da in diesem Alter wichtige Bausteine für das spätere Leben von Schüler*innen gelegt werden. Während Kinder vorher vielleicht in einer Kindertagesstätte oder einer Spielgruppe ihre Welt vor allem spielerisch erkundet haben, kommt im Kindergarten das zielgerichtete Lernen dazu. Neben dem systematischen Lernen wird auf Kindergartenstufe auch oftmals der Weg des spielerischen Handelns bzw. Lernens gewählt, da es der optimalste Lernzugang für Kinder in diesem Alter ist. Lehrpersonen müssen dabei versuchen auf den jeweiligen Wissensstand der Kinder einzugehen und diese in einem möglichen Rahmen individuell zu fördern. Rollenspiele sind dabei ein beliebtes Mittel Kindern Lernstoff zu vermitteln, sei es auf sozialer oder fachlicher Ebene. Durch dieses Eintauchen in verschiedene Rollen, werden die Sozialkompetenzen der Kinder weiter ausgebaut. Neben dem spielerischen Erarbeiten von Wissen werden auch musische sowie gestalterische Kompetenzen erworben. Das eigene Musizieren sowie Singen ist ein grosser Faktor in der Unterrichtsgestaltung einer Kindergartenlehrperson. Darüber hinaus werden durch Einheiten in denen gezeichnet, gebaut oder modelliert wird die fein- und grobmotorischen sowie haptischen Fähigkeiten gefördert. Gerade auf dieser Altersstufe ist es wichtig, die taktile Wahrnehmung nicht zu vernachlässigen. 
Neben dem schulischen Alltag mit den Kindern erwartet Kindergärtner*innen ein enger Austausch mit Erziehungsberechtigten und zusätzlichem Fachpersonal, wie Heilpädagog*innen oder Schulleitenden. In regelmässig stattfindenden Gesprächen mit den Eltern wird die Entwicklung des eigenes Kindes besprochen. Falls es Auffälligkeiten gibt, können in Absprache mit den Eltern auch Fördermöglichkeiten in Kombination mit spezifischen Fachpersonal in Erwägung gezogen werden. Diese zusätzliche Unterstützung sollte auch in einem reflektierten Unterricht gespiegelt werden. Darüber hinaus intensiviert sich der Kontakt mit den Erziehungsberechtigten, sobald sich die Kinder im zweiten Kindergartenjahr befinden und somit vor dem Schuleintritt stehen. Für diesen Übergang ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Schulteam und ein positiver Kontaktaustausch mit den Eltern bedeutsam.

Lohnspanne – grosse kantonale Unterschiede

Als Kindergartenlehrperson ist man automatisch an der Mitgestaltung der Gesellschaft von Morgen beteiligt. Umso wichtiger ist es, dass Kindergärtner*innen die entsprechende Ausbildung absolviert haben. Auf dieses erlangte Fachwissen und das mit dieser Tätigkeit verbundenen hohen Mass an Verantwortung, muss selbstverständlich eine faire Entlohnung folgen. Die Lohngestaltung für Kindergärtner*innen in der Schweiz variiert stark von Kanton zu Kanton. Des Weiteren verdienen Kindergartenlehrpersonen im Vergleich zu anderen Lehrpersonen weniger. Nichtsdestotrotz kann mit einem Einstiegslohn von CHF 73‘000.- (+/- CHF 5000) pro Jahr gerechnet werden.

Zusammenfassend kann behauptet werden, dass der Job als Kindergärtner*in hervorragend für Personen geeignet ist, die in der täglichen Arbeit mit Kindern aufblühen und dem spielerischen Vermitteln von Wissen nicht abgeneigt sind. Doch am besten lassen wir noch eine Expertin zu Wort kommen. Eine Kindergärtnerin aus Männedorf beschreibt ihre berufliche Tätigkeit wie folgt:

„Das schöne am Kindergarten ist, dass man die Kinder spielerisch fördern kann. Man erlebt im Alltag mit ihnen so viele schönen Momente, z.B. wenn sie dir die Welt erklären, wie sie sie gerade verstehen. Auch wenn es strenge Tage gibt, gibt es im Kindergarten immer wieder Erlebnisse, die meinen Tag besser machen – vielfach ist es eine lustige Aussage eines Kindes. Ein grosses Plus des Kindergarten/Unterstufen Studiengangs ist, dass der Übergang vom Kindergarten in die Schule vertieft angeschaut wird. Im Kindergarten weiss man, was die Kinder in der Schule erwartet und umgekehrt, wissen die Unterstufen Lehrpersonen ungefähr, welche Voraussetzungen die Kinder aus dem Kindergarten mitbringen. Ich kann diesen Job bzw. Studiengang jedem empfehlen!“



Quellen:
PH Zürich - Berufsbild Lehrperson für die Kindergarten- und Unterstufe
Kibemo - Der grosse Vergleich der Lehrerlöhne im 2021 in der Schweiz


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