Die Lehrstellensuche - der Einstieg in die Arbeitswelt

Zwischen August und September werden in der Schweiz die freigemeldeten Lehrstellen für das nächstfolgende Jahr ausgeschrieben. Vor jeder Ausschreibung gilt es seitens Organisationen noch gewisse Vorarbeiten zu leisten. Jedes Jahr klären die Verantwortlichen der Fachabteilungen des Unternehmens, ob und wie viele Lernende ausgebildet werden können. Darüber hinaus muss es dafür sorgen, dass alle Bedingungen als Ausbildungsbetrieb gegeben und alle Voraussetzungen für eine Ausbildung erfüllt sind. Dabei müssen Unternehmen folgendes sicherstellen:

  • eine Bewilligung besitzen, Lernende auszubilden.
  • dafür sorgen, dass ein*e Mitarbeiter*in, die Voraussetzung als Berufsbildner*in erfüllt, der/die während des gesamten Lehrverhältnisses die Lernende begleitet.
  • sicherstellen, dass die wirtschaftliche Situation und die Auftragslage über die Dauer der Berufslehre es zulässt, Lernende auszubilden.
  • ausserdem dafür sorgen, dass das Ausbildungsprogramm erstellt bzw. aktualisiert wird und dieses den Vorgaben des kantonalen Berufsbildungsamtes gerecht wird.
  • im Unternehmen Vorkehrungen treffen, damit Lernende ab Beginn der Berufslehre einen ordentlichen Ausbildungsplatz vorfinden sowie über die Dauer der Berufslehre eine Berufsbildung erhalten, die sich zu einer Berufsfachkraft heranreifen lässt.
  • In mittleren und grösseren Unternehmen obliegen alle diese Aufgaben der Personalabteilung (HR).
Es gibt aber auch Anforderungen an Berufsbildner*innen. Die Berufsbildungsverantwortliche müssen nämlich einen Nachweis erbringen, dass sie Lernende ausbilden dürfen. Damit besitzen sie die Fähigkeit, Lernende während der gesamten beruflichen Grundbildung zu begleiten und gelten als erste Anlaufstelle in allen Bereichen rund um die Ausbildungszeit.

Beginn der Lehrstellensuche

Der gewünschte Lehrberuf wird von den Schulabgänger*innen schon sehr früh unter die Lupe genommen. Bereits Anfangs der Sekundarschule entscheidet man sich, was man nach der obligatorischen Schulzeit tun möchte. Eine Lehre machen, zur Mittelschule gehen oder doch ein Zwischenjahr einlegen? Gemäss Studien entscheiden sich zwei Drittel aller Schulabgänger*innen in der Schweiz für eine Berufslehre nach der Oberstufe. Eine Berufsbildung ermöglicht den Jugendlichen den Einstieg in die Arbeitswelt und sorgt damit für Nachwuchs an qualifizierten Fachkräften.
Sobald das zweite Sekundarschuljahr eingeläutet wird, rückt der gewünschte Lehrberuf ins Rampenlicht: man informiert sich über die verschiedenen Branchen, Jobmessen werden besucht, Erfahrungsberichte von Familienmitgliedern oder vom Bekanntenkreis werden abgefragt, Schnuppertage werden gebucht und vielleicht werden sogar Berufswahlberater*innen zur Hilfe gezogen.

Die 10 beliebtesten Berufslehren im Jahr 2022

In der Schweiz gibt es rund 240 Lehrberufe, die sich auf verschiedene Bereiche aufteilen. Das Ergebnis einer im Frühling 2022 durchgeführten Umfrage bei Jugendlichen, die vor der Ausbildungswahl standen, zeigt, dass die kaufmännische Lehre nach wie vor die beliebteste ist. Die Gesundheitsbranche rückt allerdings immer näher und bereits drei Lehrberufe dieses Segments sind in den Top 10.

Die Top 10 der beliebtesten Lehrberufe in der Schweiz im Jahr 2022:

1. Kaufmann/-frau

2. Fachmann/-frau Gesundheit (FaGe) EFZ

3. Informatiker*in EFZ

4. Zeichner*in EFZ

5. Detailhandelsfachmann/-frau

6. Medizinische*r Praxisassistent*in

7. Fachmann/-frau Betreuung (FaBe)

8. Elektroinstallateur*in

9. Polymechaniker*in

10. Koch/Köchin

Im Vergleich zum Vorjahr finden sich 2022 neu in den Top 10 die Ausbildungen zum/zur Elektroinstallateur*in, zum/zur Polymechaniker*in und zum Koch oder zur Köchin. Dies auf Kosten der Lehre zum/zur Automobilfachmann/frau, zum/zur Mediamatiker*in respektive jener zum/zur Logistiker*in. Die Berufswünsche der jungen Frauen und Männer unterscheiden sich, wobei sich das bekannte Muster wiederholt: Bei jungen Frauen sind neben der Ausbildung zur Kauffrau medizinische oder soziale Berufe hoch im Kurs. Für junge Männer sind neben der Ausbildung zum Kaufmann vorwiegend technische Berufe attraktiv.

Nahstellenbarometer.gfs.bern

Welcher Lehrberuf passt zu mir?

Als Kind wusste man genau, was man werden wollte. Jetzt, wo man vor der Berufswahl steht und über 200 möglichen Berufe wählen kann, steht der alte Traumberuf plötzlich auf der Kippe und die Berufswahl ist doch gar nicht so einfach. Wichtig dabei ist, zuerst klar zu machen, was die persönlichen Interesse wirklich sind und welche Tätigkeiten dir Spass machen: Was unternimmst du gerne in deiner Freizeit? Worüber liest du gerne? Welche Fächer magst du am liebsten in der Schule? Wer sind deine Vorbilder und warum? In einem zweiten Schritt ist es grundlegend zu wissen, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen: Arbeitest du gerne im Team oder lieber alleine? Fällt es dir leicht Sprachen zu lernen? Übernimmst du gerne Verantwortung? Bist du introvertiert oder extrovertiert?
Falls man Mühe hat die eigenen Interessen und Fähigkeiten zu analysieren, gibt es auch diverse Eignung- und Persönlichkeitstests bei den Berufsberater*innen oder online Plattformen, sowie Beratungsgespräche über die mögliche Ausbildungsrichtung in einem Berufsinformationszentrum. Fakt ist aber, die Entscheidung welcher Beruf du erlernen möchtest, liegt ausschliesslich bei dir.

Ist die Lehrstellensuche bei dir bereits im Gange? Untenstehend findest du alle aktuell ausgeschriebenen Lehrstellen bei sinnstiftenden Organisationen.
Solltest du die ersten Bewerbungen bereits verschickt und eventuell eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch erhalten haben, so empfehlen wir dir unseren Blogbeitrag «Lehrstellen – Tipps für das Vorstellungsgespräch» zu lesen. Dort findest du alle Informationen rund um dein erstes Interview.



Quellen:
Gfs.bern - Nahstellenbarometer 2022
Bewerbungsablauf.ch - Lehrstellenausschreibung
AUBI-plus - Beliebte Berufe in der Schweiz


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