Arbeiten in einer NGO/NPO - mit deinem Job Gutes tun!

In diesem Blogbeitrag dreht sich alles um NGOs (non-governmental Organisations) und NPOs (non-profit Organisations). Was für Menschen arbeiten in diesem Berufsfeld und inwiefern differenziert es sich zur Privatwirtschaft? Antworten auf diese Fragen haben wir dank einem Gespräch mit einem Experten bekommen.

Innere Antriebe und Herausforderungen

Unser Experte hat 17 Jahre lange in diesem Berufsfeld gearbeitet und durfte auch eine leitende Funktion einnehmen. Im Gespräch mit ihm hat er uns erzählt, was seine täglichen Herausforderungen waren und wieso sich trotz fehlender Boni eine Beschäftigung in diesem Berufsfeld mehr als lohnt.

«Weisst du, Mitarbeiter*innen in einer NGO zu führen, ist viel schwieriger als in der Privatwirtschaft. Du kannst sie nicht mit Lohnerhöhungen oder sogar Boni motivieren. Es ist deine Aufgabe als Führungsperson, sie davon zu überzeugen und daran zu erinnern, weshalb sie da sind und ihre Arbeit so wichtig ist. Und das jeden Tag aufs Neue».

Dieses Gespräch mit meinem Vorgesetzen war ein Schlüsselmoment in meiner 17-jährigen Tätigkeit für eine NGO, der mich nachhaltig geprägt hat. Kommunikation ist ein zentrales Element bei der Bewältigung dieser Aufgabe - ich war tagtäglich am Reden, Überzeugen oder Präsentieren. Dabei ist es sehr wichtig zu wissen, auf welche Charaktere man wo trifft, da die verschiedenen Berufsgruppen auch unterschiedliche Erwartungen haben. Mitarbeiter*innen in NGOs haben einen hohen Anspruch sich einzubringen und mitzureden, egal ob es um die nächste Kampagne oder eine bevorstehende Reorganisation geht. Die Organisation gehört schliesslich niemandem und doch irgendwie allen. Natürlich ist dieser Anspruch nicht bei allen Mitarbeiter*innen gleich stark ausgeprägt. Wie stark man sich im Mitbestimmungsprozess involvieren möchte, hängt auch sehr mit der jeweiligen Berufsgattung zusammen. Campaigner*innen, Aktivist*innen etc. sind Menschen, die die Welt verändern möchten. Da liegt es auf der Hand, dass sie auch innerhalb der Organisation ihre Vorstellungen und Ideen durchsetzen möchten. Dabei spielt es eine zentrale Rolle, dass die Werte, welche man nach aussen vertritt, auch intern gelebt und umgesetzt werden.

Etwas anders ist das bei Jobs, in welchen die direkte Unterstützung anderer Menschen im Vordergrund steht. Das sind z.B. Jobs in der Pflege, der Rechtsberatung oder der Agogik. Diesen Berufsleuten ist es wichtig, dass sie täglich mit Menschen in Kontakt stehen und Hilfestellung bieten können. Von der Organisation erwarten sie gute Arbeits- und Rahmenbedingungen. Am wichtigsten ist ihnen aber genügend Zeit für die Betreuung ihrer Klient*innen, Patient*innen usw. zu haben. Im Alltag für Glücksmomente zu sorgen und in schwierigen Situationen Hoffnung zu geben, treibt sie an.

Selbstverständlich arbeiten auch Generalist*innen in NGOs/NPOs. Schliesslich muss auch hier jemand die Buchhaltung machen, sich um die IT kümmern, Personal rekrutieren. Gemäss meiner Erfahrung fällt hier das eigene Involvement ganz unterschiedlich aus und kann nicht pauschalisiert werden. Sie arbeiten gerne sinnstiftend, sehen aber den grössten Beitrag darin, ihr Fachwissen für die Organisation einzusetzen. Eine Identifikation darüber hinaus ist eher nebensächlich. Arbeitsplatzsicherheit und ein Arbeitsklima, welches von solidarischen Werten veranlagt ist, spielt eine wichtige Rolle für sie.

Grundsätzlich ist interessant, dass sich Menschen häufig in der zweiten Hälfte ihrer beruflichen Laufbahn einen Job in einer NGO/NPO aussuchen. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass sich ihre Ansprüche an einen Job durch die zunehmende Lebenserfahrung verschiebt. Daneben spielen persönliche Erfahrungen mit solchen Organisationen ebenfalls eine Rolle in der Bewertung deren Relevanz. Natürlich gibt es aber auch Menschen, die eher zufällig bei einer NGO oder NPO landen, ohne speziell danach gesucht zu haben. In der Regel nehmen aber auch sie die Werte und Haltungen der jeweiligen Organisation an.

Das gemeinsame Ziel

Generell ist der Arbeitsalltag in einer NGO/NPO stark von einem Wir-Gefühl gestaltet - auch wenn es viele Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten betreffend Ausrichtung und Prioritätensetzung gibt. Am Ende des Tages verfolgen alle ein gemeinsames Ziel: Aus dieser Welt einen besseren Ort zu machen, sei das ganz umfassend im Grossen und Ganzen oder effektiv das Leben für einzelne Menschen erträglicher zu machen. Dieses Wir-Gefühl wird vor allem dann bemerkbar, wenn es um Themen geht, die allen am Herzen liegen. Wenn sich plötzlich alle absolut einig sind wo das Problem liegt, dass jetzt dagegen gehandelt und an einem Strang gezogen werden muss - dann werden Gänsehaut-Momente kreiert, bei denen die Privatwirtschaft nicht mithalten kann. In einer NGO/NPO gewinnt man zusammen und hilft sich nach Niederlagen gegenseitig wieder auf die Beine.

Die Arbeitswelt hat sich im Vergleich zum Start meiner Laufbahn im Bereich NGO/NPO und seit meinem Gespräch mit meinem Vorgesetzen natürlich gewandelt. Ob es tatsächlich einfacher ist, in der Privatwirtschaft Mitarbeiter*innen zu führen? Ich bezweifle es. Doch dieses unglaublich befriedigende Gefühl, wenn man zum Jahresende jeweils zurückschaut und erkennt, man hat mit seinem Team Tausende von Menschen in schwierigen Situationen beraten, hilfsbedürftige Menschen gepflegt oder gar an einer wichtigen politischen Abstimmung mitgewirkt und diese auch gewonnen - in solchen Momenten ergeben alle Mühen und Entbehrungen wieder einen Sinn.

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