10 Tipps für deine Lohnverhandlung - der Weg zum Wunschlohn

Sei es in einem Vorstellungsgespräch oder beim jährlichen Mitarbeiter*ingespräch – die Lohnverhandlung sorgt immer für grosse Aufregung. Dabei spielen vorgängige Recherchen und richtige Argumente die wichtigsten Rollen. Mit den folgenden Tipps zeigen wir dir, wie du dich als Bewerbende*r oder bestehende Mitarbeiter*in optimal auf die Lohnverhandlung mit deinem/r (künftigen) Chef*in vorbereiten kannst und welche Fehler du dabei vermeiden sollst.

Die Vorbereitung

Argumente für eine Lohnverhandlung

Um deine Lohnvorstellungen zu erreichen, brauchst du die richtigen Argumente. Nur der Wunsch reicht nicht aus, denn du musst deine*n (künftige*n) Vorgesetzte*n überzeugen können. Warum hat man überhaupt Recht auf eine Lohnerhöhung? Was sind die Gründe dafür? Folgende Argumente sind plausibel und realistisch:

Leistung: Leistetest du mehr in deinem Unternehmen und hast sogar deine Zielvereinbarung übertroffen? Dazu zählen beispielsweise Umsätze, gute Kund*innenbeziehungen oder andere Erfolge durch effizientes Arbeiten. Wer mehr leistet und einen Mehrwert für die Organisation bringt, kann auch mehr verlangen. Deine Leistung sollte bestenfalls nachweisbar oder messbar sein.

Tätigkeitsbereich: Wie gross ist dein Tätigkeitsbereich? Hast du zusätzliche Aufgaben oder Projekte übernommen? Dann kann das erweiterte Aufgabengebiet eine Begründung sein, um mehr Lohn zu fordern.

Verantwortung: Hast du seit deiner Anstellung mehr Verantwortung oder hast du eine Führungsrolle übernommen? Die Verantwortung im Job ist ein Schlüsselelement für mehr Gehalt.

Qualifikation: Berufseinsteiger*innen verdienen weniger als erfahrene Fach- oder Führungskräfte. Je besser ausgebildet, qualifiziert und spezialisiert, desto höher das Salär. Hast du vor Kurzem Weiterbildungen absolviert? Die Entwicklung der Fachkompetenz ist für Arbeitgebende einen Mehrwert.

Ermittle das Lohnband

Mag sein, dass du grosse Lohnvorstellungen hast, dennoch musst du unbedingt objektiv bleiben. Arbeitnehmende in identischen Jobs verdienen noch lange nicht dasselbe. Neben Beruf und Qualifikationen gibt es einen Faktor, der Einfluss auf das Gehalt hat, nämlich die Branche. Wo liegt der Durchschnittslohn in der (gewünschten) Branche? Existieren in der Branche oder im Unternehmen bereits feste Lohnklassen? Was verdienen Personen in vergleichbarer Position hinsichtlich Ausbildung, Erfahrung, Firma und Region in der gleichen oder in einer anderen Branche? Informationen dazu können Berufs- und Branchenverbände geben oder Stellenvermittler*innen – sie kennen das Lohnband, das Firmenkund*innen bereit sind zu zahlen. Zudem existieren im Internet diverse Lohnrechner.

Initiative ergreifen

Gehe proaktiv auf deine*n Chef*in zu und bitte ihm um einen Termin unter vier Augen. Wenn er bereits im Vorfeld die Thematik wissen möchte, erwähne eine Lohnanpassung. Du fragst dich warum nicht gleich Lohnerhöhung sagen? Weil aus einem psychologischen Aspekt, die Formulierung «Anpassung» für Vorgesetzte angenehmer klingt und weniger fordernd als «Erhöhung».

Das Gespräch

Verhaltensweise während dem Gespräch

Sei beim Lohngespräch nie schüchtern und nenne die im Vorfeld gesammelten Argumente selbstbewusst. Bewahre die Ruhe und bleibe stets respektvoll und sachlich – auch wenn nicht sofort Abmachungen getroffen werden.  

Formulierungen

In jeder Lohnverhandlung werden deine Vorgesetze runterhandeln wollen, aus diesem Grund solltest du zu Beginn gleich die Lohnforderung in Relation setzen – beispielsweise: «Fachkräfte in meiner Position und Branche verdienen im Durchschnitt CHF 78'000.- brutto im Jahr. Meinen beruflichen Qualifikationen entsprechend empfinde ich einen Lohn von CHF 74'000.- brutto im Jahr angemessen.» Deine Lohnforderung klingt dank der Relation zum branchenüblichen Salär nicht mehr so hoch. Im Gegenteil: Du bist bereits einen Kompromiss eingegangen. Dein*e Chef*in hat es nun schwer, deine Lohnforderung zu senken.

Akzeptiere nie das erste (Gegen-)Angebot

Setzte deine eigene Schmerzgrenze und verhandle nie nach unten. Wenn deine*n Chef*in dir ein Gegenangebot unterbreitet, besteht Verhandlungsbereitschaft und eventuell gar Spielraum. Bleib fokussiert und sei hartnäckig. Du kennst deinen Wert und die Argumente für deinen Wunschlohn.

Rechne mit Einwänden seitens Vorgesetzten

Vorgesetzte sind geübt darin Forderungen abzuwimmeln. Überlege dir mögliche Gegenargumente, um diese abzuwehren. Du hast saubere Recherche betrieben und kennst dich mit der aktuellen Marktsituation bestens aus. Du hast also die Möglichkeit mit Zusatzleistungen wie z.B. Bonus, mehr Ferien, Anteil an Prämien etc. zu verhandeln oder gar über eine Beförderung zu sprechen. In Kombination mit deinen Argumenten, erwähne immer den entsprechenden Nutzen für das Unternehmen.

Diskretion

Behalte die Lohnverhandlung und deinen Wunsch nach mehr Lohn für dich. Sie können Eifersucht und Gier auslösen und sich negativ auf das Arbeitsklima und die Teamleistung auswirken.

Verhandlungsfehler

Bei einer sauberen Vorbereitung kannst du bei einem Lohnverhandlungsgespräch vieles richtig machen – aber auch Fehler. Untenstehend ein paar Verhandlungsfehler, die du meiden solltest:

Unklare Lohnforderung: Wer eine Lohnerhöhung wünscht, sollte sich gut auf die Verhandlung vorbereiten und eine konkrete Zahl nennen. Wer unpräzise Ansagen trifft wie z.B. «Ich könnte mir vorstellen, so um die CHF 74'000.- zu verdienen», wirkt weder überzeugend noch verlässlich.

Private Gründe: Übrigens, in der Lohnverhandlung sind nur berufliche Leistungen sowie Marktwerte als Begründung zulässig. Private Argumente, wie die Anschaffung eines neuen Autos, neue Wohnung oder Nachwuchs in der Familie sind schlechte Rechtfertigungen. 

Drohungen: Eine Lohnerhöhung ist eine Forderung, keine Erpressung. Sätze wie «Wenn ich nicht mehr Lohn erhalte, dann kündige ich» haben hier nichts zu suchen. Kein*e Chef*in wird darauf eingehen.

Fazit: Die Lohnverhandlung ist keine einfache Sache aber denk daran – egal ob ein Vorstellungsgespräch oder das jährliche Mitarbeiter*ingespräch bevorsteht, eine richtige Vorbereitung ist die halbe Miete, um erfolgreich zu werden und deine Lohnforderung zu erreichen.


Quellen:
Berufsberatung - Tipps für die Lohnverhandlung
Karrierebibel - Lohnverhandlung Tipps: Argumente für mehr Gehalt


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