Bademeister*in - Job of the Month (JOTM)

Der Frühling hat sich verabschiedet, die Badesaison ist bereits gestartet und wir können den ersten Tag im Freibad kaum erwarten. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für einen unbeschwerten Badi-Tag zählen unter anderem einen optimalen Unterhalt der Badeanlage und die Sicherheit der Badegäste. Gründe genug, um einen Einblick in dieses Tätigkeitsgebiet zu erhalten. In der dritten Ausgabe des Job of the Month (JOTM) präsentieren wir euch den Beruf Bademeister*in.

Bevor wir aber zum Ausbildungsweg kommen, klären wir eine Frage, die immer wieder auftaucht, wenn es um diesen Job geht – nämlich die richtige Schreibweise dieses Berufes. Schreibt man Bademeister*in oder Badmeister*in? Beides ist korrekt! Die korrekte deutsche Schreibweise ist tatsächlich Bademeister*in. Badmeister*in wird hauptsächlich von uns Schweizer*innen Gebrauch gemacht, allerdings ist diese Ausdrucksweise auch grammatikalisch korrekt.

Wie werde ich Bademeister*in?

Ausbildungsweg

Quereinsteiger*innen können beruhigt sein, den in der Bäderbranche können sie jederzeit durchstarten. Eine wichtige Voraussetzung gibt es allerdings – du solltest über gute Schwimm- und Tauchfähigkeiten verfügen und unterschiedliche Schwimmstile beherrschen. Eine weitere Bedingung ist das Mindestalter von 18 Jahren.

Wenn du dich für eine Karriere als Bademeister*in entscheidest, kannst du mit der Erstausbildung Grundkurs Brevet igba Pro (BiP) starten. Hier erwirbst du die Kompetenz, um in deinem Bad (Becken-, See- und Flussbad) eine Rettung durchzuführen und die Badegäste lebenserhaltend zu lagern oder sichern, bis die professionellen Rettungsdienste eintreffen. Je nach Vorbildung dauert das Brevet igba PRO zwischen 2 - 4 Tage. Das Brevet ist zwei Jahre gültig und du kannst damit schweizweit qualifizierten Wasseraufsichtsdienst leisten. Die Ausbildungen der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) werden hier berücksichtigt – wenn du also einen gültigen SLRG Brevet Plus Pool und einen BLS-AED Ausweis nach SRC vorweisen kannst, verkürzt sich der Grundkurs BiP.

Aber ein*e Bademeister*in muss nicht nur Leben retten, sondern auch mit den Badegästen kommunizieren und umgehen können. Des Weiteren gehören die Haustechnik sowie Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten zur Funktion. Aus diesem Grund benötigst du einen Badangestellten-Einsteiger*innenkurs (BEK), denn dieser zielt genau auf diese Lerninhalte ab. Solltest du eine Anstellung in einem See- oder Flussbad anstreben, wird der BEK ebenfalls empfohlen. Dieser Kurs baut auf dem BiP auf und du wirst u.a. in praktischen Inhalten im See und im Fluss unterrichtet. Neueinsteiger*innen in der Bäderbranche besuchen diesen Badeeinsteiger*innenkurs und erlangen nach spätestens 7 Tagen wichtige Grundkompetenzen im Bad. Der BEK wird aus Wettergründen generell ausschliesslich im Frühling unterrichtet.

Arbeitest du schon lange in einem Bad und möchtest anfallende Aufgaben qualifiziert ausführen können? Mit dem sechswöchigen Badangestelltenkurs BAKU bekommst du eine fundierte Ausbildung und erhältst ein grosses Fachwissen über die Bäderanlagen. Die sechs Wochenblöcke werden dabei über das ganze Winterhalbjahr verteilt. Mit dem erfolgreichen Abschluss erlangst du die benötigte Fachbewilligung für die Badewasserdesinfektion.

Möchtest du allenfalls die Leitung eines Badbetriebes übernehmen? Mit einem anderthalbjährigen Vorbereitungskurs bereitest du dich auf die Berufsprüfung zur/zum Fachfrau/Fachmann Badeanlagen mit eidg. Fachausweis vor. Themen wie Gästebetreuung, Leadership, ­Sicherheit, Badewassertechnik, Hygiene, Haustechnik/Unterhalt, Betriebsmanagement, Berufs­kunde werden in diversen Modulen aufgegriffen.

Zusammengefasst: die Kurse im Bereich Bad sind modular und bauen aufeinander auf. Zusätzlich gibt es Kursmodule, um Einzelkompetenzen zu erlangen. Wenn man sich für die Betriebsleitung eines Bades interessiert, muss man 3 Jahre Berufstätigkeit in einem Bäderbetrieb oder mindestens 6 Jahre Erwerbstätigkeit in einem Bäderbetrieb ohne Abschluss einer Grundbildung vorweisen können. Zudem sind gültige Ausweise wie BiP, BLS-AED und «Erweiterte Erste Hilfe» erforderlich.

Arbeitgebende

Bademeister*innen sind in Frei-, Hallen-, Fluss- und Seebädern tätig und werden hauptsächlich von Städten und Gemeinden rekrutiert.

Was verdient ein*e Bademeister*in in der Schweiz?

Im Durchschnitt verdient ein*e Bademeister*in CHF 63'332.- Brutto im Jahr – das ist ein Monatsverdienst zwischen CHF 4'000.- und CHF 7'583.- Brutto. Aber je nach Alter, Arbeitsort und Geschlecht ergeben sich Unterschiede beim Salär für den Beruf als Bademeister*in. 

Startest du erst jetzt als Bademeister*in durch, so kannst du mit einem Bruttolohn von durchschnittlich CHF 57'977.- pro Jahr rechnen – das sind im Monat CHF 4'831.-. Mit steigendem Alter verändert sich der Verdienst. Dieser kann bei CHF 66'667.- Brutto liegen. Das entspricht einem Anstieg um 19%. Übst du deine Funktion als Bademeister*in in Luzern, im Wallis oder Basel-Land aus, so hast du die höchste Verdienstmöglichkeit. Einbussen beim Lohn musst du dafür in den Kantone Basel-Stadt, St. Gallen oder Genf hinnehmen. Die Schweiz braucht mehr Bademeister*innen.

Seit einigen Jahren herrscht in der Schweiz ein grosser Bedarf an Bademeister*innen. Weil es keine offizielle Statistik gibt, ist es nicht klar, wie viel Fachpersonal fehlt. Die langen Arbeitszeiten und einen durchschnittlichen Monatslohn kommen als negative Aspekte bei dieser Berufswahl zur Geltung. Hinzu kommt, dass die Aufgaben der Bademeister*innen immer anspruchsvoller werden. Das weit verbreitete Klischee, dass Bademeister*innen den ganzen Tag in der Sonne sitzen, entspricht also nicht der Wahrheit. Um den zunehmenden Fachkräftemangel zu bekämpfen und jüngere Leute für diesen Beruf abzuholen, soll bald eine Berufslehre zum/zur Bademeister*in geschaffen werden. Damit dies Realität wird, muss beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation ein entsprechender Antrag eingereicht werden. Wir dürfen also gespannt sein und erhoffen uns eine baldige Lösung.

Bist du momentan auf der Suche nach einem Job als Bademeister*in? Unten findest du unsere aktuellen Jobangebote.


Quellen:
Igba - Ausbildungen
Schweizerischer Badmeister-Verband SBV - Bildung
Berufsberatung - Fachmann/-frau Badeanlagen BP

Lohnanalyse - Bademeister/in in der Schweiz 
SRF - Gesucht: Badmeister-Nachwuchs 


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