Die Inflation in der Schweiz und ihr Einfluss auf die Arbeitswelt

Auch im neuen Jahr versorgen wir euch mit Informationen, Neuigkeiten sowie Enthüllungen rund um die Arbeitswelt. In diesem Blogbeitrag geht es um ein Thema, welches uns derzeit aus wirtschaftlicher Sicht beschäftigt: die Inflation. Welche Auswirkungen hat die Inflation in der Schweiz auf die Arbeitswelt? Auf diese Frage möchten wir im kommenden Beitrag Antworten finden.

Was bedeutet Inflation?

Wenn von Inflation gesprochen wird, handelt es sich immer um Preiserhöhungen, jedoch nicht nur von einzelnen Produkten sondern übergreifend von Dienstleistungen sowie Gütern. Diese Veränderung steigert das Preisniveau gesamthaft und hat eine verminderte Kaufkraft zur Folge, da vom vorhandenen Geld plötzlich weniger gekauft werden kann. Es gibt verschiedene Ursachen für eine Inflation. Zum einen spielt die Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage eine bedeutende Rolle – ist die Nachfrage nach bestimmten Güter gross, das Angebot deren jedoch nicht gedeckt werden kann, steigt deren Preise. Das Preisniveau würde sich ebenfalls erhöhen, wenn die Schweizerische Nationalbank (SNB) mehr Geld in Umlauf bringen würde – somit stände plötzlich mehr Geld für dieselben Produkte zur Verfügung, wodurch es zur Teuerung kommen würde.

In der Schweiz ist die Inflation im Vergleich zu anderen europäischen Ländern stand Ende 2022mit ca. 2.9% noch moderat ausgefallen – nur schon in Deutschland lag diese bei 7.9%. Aber auch dieser Anstieg muss auf die eine oder andere Weise kompensiert werden, damit sich die Gesellschaft die erhöhten Preise weiterhin leisten können. Dafür gibt es vorerst nur eine Lösung: die Löhne von Arbeitnehmenden müssen angepasst werden. Dies hat jedoch wieder zur Folge, dass die Organisationen steigende Kosten haben, worauf die Preise der Güter wieder angehoben werden müssen. Dies führt zu einer Lohn-Preis-Spirale, was einer dauernden Anpassungsreaktion von den beteiligten Partien gleichkommt. Dies kann dazu führen, dass die Bevölkerung, aus Angst von weiteren Preissteigerungen und dem Verlust von gespartem Geld, ihr Geld in Sachwerte anlegen, bevor weitere Preiserhöhungen folgen und es erneut Kaufkraftverluste gibt. Verantwortlich für die Geldpolitik und die Handhabung rund um die Inflation ist die Schweizerische Nationalbank (SNB) – sie versuchen das Preisniveau möglichst stabil zu halten, damit sind Werte unter 2% gemeint.

Lohnerhöhung während der Inflation

Die Lohnerhöhungen sind 2023 so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr, nämlich 2.5% und trotzdem zieht der Gewerkschaftsdachverband „Travail Suisse“ ein durchwachsenes Fazit für die Lohnverhandlungen für 2023. Der Verband beklagt, dass es sich in den meisten Branchen nicht um eine Reallohnerhöhung handelt und insbesondere nicht einmal die Inflation ausgeglichen werden kann. Natürlich gibt es aber auch Branchen, die überperformen – dabei handelt es sich beispielsweise um die Uhrenindustrie, der Reinigung Deutschschweiz oder den Gleisbau. Zufriedenstellend schneiden das Baugewerbe, der öffentliche Verkehr sowie die öffentliche Verwaltung ab. Negative Ausreisser sind das Maler*innen- oder Gipser*innengewerbe, wo gerade mal mit CHF 50.- mehr pro Monat gerechnet werden darf. Ebenfalls einen unterdurchschnittliche Lohnabschluss verzeichnet der Detailhandel, im Holzbau und unglücklicherweise das Gesundheitswesen – ausgerechnet da, wo bereits ein massiver Fachkräftemangel herrscht. Der „Spitalverband H+“ erklärt sich mit dem Argument, dass Spitäler mehr finanzielle Mittel brauchen, um die Löhne zu erhöhen. Diese generieren sie jedoch nur durch höheren Ertrag, welchen Sie so nicht machen, da sie aufgrund ihrer Dienstleistungen nicht einfach ihre Preise anpassen können, so wie andere Branchen.

Aufgrund dieser unzufriedenen Resultate fordert der Gewerkschaftsverband einen automatischen Teuerungsausgleich – dieser soll auch wieder in den Arbeitsverträgen festgehalten werden. Neben den Arbeitgebenden nehmen sie jedoch auch die Politik in die Pflicht. Gerade bei den zwei grössten Budgetposten der Bevölkerung – Wohnkosten und Gesundheitsausgaben – seien Massnahmen unerlässlich. Mit diesen durchzogenen Ergebnissen kann eine vielfach vorkommende Folge von der Inflation nicht verhindert werden: der Kaufkraftverlust, das heisst das Geld verliert an Wert.

Dies sind natürlich erstmal keine erfreulichen Nachrichten für Arbeitnehmer*innen. Expert*innen prognostizieren für 2023 eine Inflationsrate von 2.2%, was doch schon ein Rückgang ist. Wichtig hier ist es bei den Lohnabschlüssen zu versuchen wenigstens den Teuerungsausgleich zu erreichen.

Bist du momentan auf der Jobsuche oder hast du demnächst dein Jahresgespräch und möchtest eine Lohnerhöhung verlangen? Wir empfehlen dir unseren Blogbeitrag „10 Tipps für deine Lohnverhandlung“ zu lesen. Dort findest du hilfreiche Tipps für deine Lohnverhandlung.

Quellen:
Baloise - Inflation einfach erklärt
Destatis - Verbraucherpreisindex und Inflationsrate
Bundesamt für Statistik - Konsumentenpreise
SRF - Löhne gleichen die Inflation trotz Rekordzuwachs nicht aus
Staatssekretariat für Wirtschaft - Prognose: Abkühlung der Konjuktur erwartet
Bundeszentrale für politische Bildung - Inflation


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